Test: Musikserver und D/A-Wandler Aurender X100 und Norma Acoustics DAC-1
Die M usik gibt d er X 1 0 0 au sschließlich per U S B h e ra u s, w a s viel m ehr
M öglichkeiten b ietet a ls herköm m liche S/PD IF-Tonausgabe
Aufwand betreiben muss. Außerdem
ist das (bis auf wenige Ausnahmen,
beispielsweise von dCS) die einzige
Möglichkeit, DSD-Dateien ordnungs-
gemäß wiederzugeben. Viele Wandler
können das ja bereits, der X100 ist so-
mit eine adäquate Quelle für sie. Doch
ist USB jetzt nicht per se besser, auch
hier kann‘s erhebliche Timing-Fehler,
hauptsächlich verursacht von Strom-
versorgung und Computerarchitektur,
geben. Dem rückt der Aurender gleich
in mehreren Stufen auf den Leib. Und
das auf seinem von Aurender höchst-
selbst entwickelten CPU-Board, auf
dem eine Menge Reglungen und Filter
verbaut wurden, um den USB-Strom
so sauber wie nur irgendwie möglich
zu halten. Außerdem wurde das ver-
wendete Linux-Betriebssystem extrem
schlank gehalten. So stellen die Korea-
ner sicher, dass sich auf dem Board nur
wenig abspielt, was nicht mit Audio zu
tun hat, und sorgen somit für optimales
Timing der Daten - was schlussend-
lich minimalen Jitter mit sich bringt.
Außerdem konnten sie so ihr Wissen
darüber einbringen, was wichtig ist auf
so einem klanglich essenziellen Board.
Schließlich haben wir Audiophile ganz
andere Ansprüche an saubere Ströme
und Störungsfreiheit, als der normale
Computerentwickler denkt. W ir wol-
len nun mal keine Drucker anschließen,
sondern HiFi-Geräte, die sehr emp-
findlich auf unsanft implementierte
USB-Buchsen
mit
Störungen
auf
der Stromleitung reagieren. Das sind
durchweg
klanglich
entlohnende
Maßnahmen,
den
hochfrequenten
Unrat möchte man halt nicht auf der
Leitung haben. Außerdem profitieren
angeschlossene Wandler, selbst wenn
sie noch so brav im asynchronen M o-
dus arbeiten, von einem taktstabil kre-
denzten Audiosignal.
Saubere Technik haben wir hier, der
gesellen sich noch ein paar grundle-
gende Überlegungen dazu, die eben-
falls dabei helfen, die Töne so rein wie
möglich aus der USB-Buchse zu ge-
ben. So haben wir hier zwei Festplat-
ten, beide arbeiten ziemlich gut Hand
in Hand. Auf der großen 1-TB-Platte
ist zunächst Platz für das komplette
Musikarchiv. Der verfügbare Speicher-
platz reicht für tagelangen Musikkon-
sum, dient aber letztlich hauptsächlich
der
Archivierung.
Ein
intelligentes
Verwaltungssystem sorgt nämlich da-
für, dass Musik, die Sie oft hören, auf
der 120-GB-SSD-Platte landet und
von dort aus abgespielt wird. Das ist
natürlich mehr als sinnvoll, schon oft
habe ich ja über die klanglichen Un-
terschiede von SSD- gegenüber her-
kömmlichen Festplatten geschrieben.
Ganz ohne bewegliche Teile, unmittel-
bar von einem Festspeicher ist halt der
Königsweg der Wiedergabe, weshalb
ich das Aurender-System sehr begrüße.
In der Praxis merkt man vom „Rüber-
schaufeln“ der Musik von einer Platte
auf die andere nichts, nur ein kleines
Icon im Display indiziert, dass dieser
Vorgang gerade vonstatten geht. Wenn
das Album oder Stück dann einmal auf
der SSD liegt, dann bleibt es so lange
dort, bis es lange nicht mehr gehört
wurde und deswegen Platz für andere
Stücke machen musste.
Sollte das besagte Terabyte der Archi-
vfestplatte nicht reichen, kann man
außerdem jederzeit NAS-Festplatten
ins
System
einbinden.
Dann
muss
man zwar auf ein paar Nettigkeiten
wie Suchfunktion oder die hübsche
Coverdarstellung verzichten, hat aber
nichtsdestotrotz
kompletten
Zugriff
auf alles, was sich im Laufe der Jahre
so ansammelt.
Bedienung
Da kann die Technik so gut sein wie
sie will: Ein solcher Musikserver steht
und fällt mit seiner Tablet-Steuerung.
Schließlich ist die iPad-App die ein-
zige Möglichkeit, die Kommunikati-
on mit ihm aufzunehmen. Am Gerät
selbst sind zwar Tasten, doch die ge-
ben einem lediglich die Möglichkeit,
in einer bestehenden Playlist zu navi-
gieren. Zugriff aufs Archiv gibt’s hier
nicht. Nicht schlimm, einen modernen
Musikserver bedient man eh am be-
Da d er N orm a-D A C intern a sym m e trisch a rb e ite t, m acht es für den A n sc h lu ss an
Endstufen ta tsä ch lich Sinn, die Cinch- s ta tt der X LR -B u ch se n zu verw enden
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